„Momente schenken.“
Ein Grußwort von Schirmherrin Sarah Alles
Geschichten sind heilsam. Sie reißen uns aus dem Alltag und entführen uns in eine andere Welt. Sie trösten. Sie eröffnen eine Parallelwelt, in der wir die Figuren Jahre lang begleiten. In Serien oder Fortsetzungsfilmen. In Buchreihen. Eine Heldin wie Pippi Langstrumpf in der Darstellung von Inger Nilsson durch ihren Vorgarten hüpfen zu sehen, hat mich genauso geprägt wie sie Zeile für Zeile durch die Bücher aus der Stadtbibliothek zu begleiten, die hundert Kinderfinger vor mir bereits umgeblättert hatten. Und ein Kind, das heutzutage auf der Kinoleinwand durch die Gänge von Hogwarts geführt wird, macht sich diesen Ort ebenso zur inneren Zuflucht wie eines, das Harry Potter lesend im Kopfkino begleitet. Geschichten können sogar Leben verändern. Zum Nachdenken anregen. Sie können das ermöglichen, was eine gute Gesellschaft am dringendsten braucht: Empathie. Die Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen und seine Probleme zu verstehen. Deswegen bin ich Schauspielerin geworden. Weil ich in meinem Beruf all das leisten darf. Durch Krimiserien, die den Menschen zur liebgewonnen Institution werden, aber auch mit Dramen, die ernste Themen aufgreifen und beim Publikum Spuren hinterlassen.
Gute Geschichten funktionieren immer, wenn man sie gut erzählt. Egal, ob ich eine Rolle in einer großen Fernsehproduktion spiele, eine Schauspielerin synchronisiere oder Kindern aus einem Buch vorlese: Es lässt mich meine Sorgen vergessen und ich fühle mich frei. Fühle mich: Im Moment.
Noch wichtiger als ausgedachte Momente in Geschichten sind echte Momente, die das Leben schreibt. Geschichten, die man sich später wieder und wieder erzählt. Erinnerungen als größter Trost und Lebensanker.
„Weißt du noch, wie …?“
Vielen Kindern sind solche Momente heute verwehrt.
Ich unterstütze daher die Kinderhelfer mit Herz, weil sie durch ihre Arbeit Momente schenken. Erlebnisse.
Weil sie dafür sorgen, dass Kinder eines Tages als Erwachsene sagen können:
„Weißt du noch, wie wir damals in den Kletterwald gefahren sind?“
Oder:
„Weißt du noch, die Kinderolympiade im Fronhof?“
Menschen brauchen Momente, gerade als Kind. Erinnerungen, die in einer tausendstel Sekunde wieder aktiviert werden, wenn die Nase den Duft frischer Baumrinde erhascht.
Oder auch einfach nur: Momente, in denen da jemand war, der ihnen geholfen hat, ein regelmäßiges Essen, ein wenig Hilfe in der Schule und eine warmherzige Betreuung zu erfahren und dafür keinen Cent im Gegenzug zu verlangen. Denn Hilfe und Miteinander sind selbst schon ohne große Events immer ein Moment, den man gerne erinnert.
Herzliche Grüße,
Ihre Sarah Alles
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